Bis an den Brunnenpunkt
- ein Tipp für dunkle Tage
Grau - Schnee - Nebel - ...
mögen Sie den November? oder geht es Ihnen wie mir, Sie wünschen, dass er bald vorüber sei, weil das Wetter doch aufs Gemüt drückt?
Die grauen Tage könnten eine Einladung sein, drinnen zu bleiben, im Haus - und besonders bei mir drinnen, in meinem Innern. Zum Beispiel so:
Einmal am Tag - oder wenigstens ein-/zweimal in der Woche - mich für eine Viertelstunde hinsetzen.
- Mit geschlossenen Augen drei- bis fünfmal durchatmen und ruhig werden.
- Dann nehme ich den folgenden Text zur Hand (ausgedruckt und bereit gelegt).
- Ich lese ihn langsam durch, wenn nötig auch mehr als einmal.
- Jetzt schliesse ich wieder die Augen und lasse einfach kommen, was kommt. Dabei lasse ich mich in Richtung der Tiefe leiten, bis zum "Brunnenpunkt".
- Am Ende wieder durchatmen - mich strecken (oder was Sie sonst mögen) - und weitergehen.
Die Welt ist Gottes so voll.
Aus allen Poren der Dinge quillt er gleichsam uns entgegen.
Wir aber sind oft blind. Wir bleiben in den schönen und in den
bösen Stunden hängen und erleben sie nicht durch
bis an den Brunnengrund, an dem sie aus Gott herausströmen.
Das gilt für alles Schöne und auch für das Elend. In allem
will Gott Begegnung feiern und fragt und will die anbetende,
hingebende Antwort.
Dann wird das Leben frei in der Freiheit, die wir oft gesucht haben.
Alfred Delp SJ
(Für sie zusammengestellt von Sr. Petra)
November 2008