Einladung zu Gemeinschaft
Gott hat die Welt gemacht.
Gott hat den Menschen erschaffen.
Gott ist demnach zu alleroberst. Keiner ist ihm gleich.
Da kann man aber auch ganz schön einsam sein, wenn man alles selbst auszudenken hat, selbst zu erfinden, selbst zu machen. Und siehe da: Der christliche Glaube sagt, Gott ist in sich drei; er ist dreifaltig oder auch dreieinig. Aber was heisst das, 'DREIFALTIGKEIT'?
Verstehen oder vorstellen kann ich mir das ja nicht, Dreifaltigkeit. Aber ich stelle fest und staune:
Gott will offenbar nicht allein sein. Er sucht Gemeinschaft. Zwischen Vater, Sohn und Heiligem Geist ist Austausch, Beziehung. Unser Gott ist ein Gott der Gemeinschaft.
Und er sucht Beziehung zum Menschen: zunächst indem er ihn schafft, als ein Gegenüber. Dann indem Jesus zu den Menschen kommt. In seinem öffentlichen Wirken hat Jesus zwölf Apostel und viele Jünger um sich geschart. Er sucht die Gemeinschaft mit den Menschen.
Im Leben der hl. Ignatius heisst es, er habe Gefährten gefunden. Diese ersten Gefährten - sie nennen sich gern "Freunde im Herrn" -, sie werden die Keimzelle des neuen Ordens. Nachfolge gelingt offenbar besser "in Gemeinschaft".
Und von Anne de Xainctonge wird berichtet, eine geistliche Erfahrung der Trinität, der Dreifaltigkeit, habe sie ermutigt und geprägt. Wie auch immer man sich das vorstellen mag, auch sie sucht für ihre Pläne Gefährtinnen, eine Gemeinschaft von Frauen, um die Mädchen zu unterrichten.
Am 16. Juni feiern wir Ursulinen den Gründungstag unserer Gesellschaft. Und am 19. Juni feiert die Kirche das Dreifaltigkeitsfest; für uns Schwestern von St. Ursula in Brig zugleich Patronatsfest, denn unsere Klosterkirche ist eine Dreifaltigkeitskirche. Diese Gedenktage könnten wie eine Einladung sein, uns zu fragen, was Gemeinschaft für uns bedeutet und wie Gemeinschaft gelingen kann.
Juni 2011 (für Sie zusammengestellt von Sr. Petra)